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Das Buch der Freude



An das Gute glauben!

Lektüretipp von Anna Schindler, 11. Mai 2021


Zwei kichernde alte Männer, die Witze über den Himmel, die Hölle und die Wiedergeburt machen. Zwei Nobelpreisträger, die gemeinsam christliche und buddhistische Rituale feiern. Ja, der Dalai Lama teilt mit dem Erzbischof das Abendmahl, denn diese beiden Menschen haben schon längst erkannt, dass es um etwas anderes geht.

Mit einer Leichtigkeit und wirklich sehr viel Humor ist dieses Buch einfach prallvoll mit dem unerschütterlichen Glauben an das Gute im Menschen.

Gleichzeitig hat es mich berührt, wie sich diese beiden lebenden Legenden politisch engagieren und sich immer wieder für Menschenrechte und gegen Diskriminierungen stark machen. Aber sie tun dies mit beeindruckender Güte und Gelassenheit und geben verblüffend einfache Antworten auf schwierige Fragen. Was genau ist mit Mitgefühl gemeint? Und wie unterscheidet es sich von Mitleid? Ja, es geht auch um Spiritualität, aber immer mit beiden Füssen auf dem Boden.

Desmond Tutu, emeritierter Erzbischof aus Südafrika, und seine Heiligkeit der Dalai Lama, trafen sich in Dharamsala, um zusammen eine Woche über Freude zu reden, um etwas von ihrer Botschaft weiterzugeben. Das ist ihnen gelungen. Ich bin jeden Abend mit einem Schmunzeln eingeschlafen.

Dalai Lama, Desmond Tutu & Douglas Abrams: Das Buch der Freude. Originaltitel: The book of joy. Aus dem amerikanischen Englisch übertragen von Helmut Dierlamm und Friedrich Pflüger. Taschenbuchausgabe, 384 Seiten, mit Fotos. Heyne Verlag 2019






Dieser Literaturtipp wurde erfasst am 11.05.2021 um 17:51 Uhr.



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