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Adeline Dieudonné - Bleib
Surreal, beklemmend, gruselig
Roman-Tipp von Franziska Tschumi, 6. Juli 2024
«M. liegt hier, neben mir. Er ist tot.» Mit diesen Worten beginnt der Brief, den S. an M.s Ehefrau sendet.
Ein interessanter Einstieg in den neuen Roman der belgischen Autorin Adeline Dieudonné, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.
Die Erzählerin S. hat eine Affäre mit M. und sie verbringen mal wieder ein romantisches Wochenende in einem abgelegenen Chalet am See in den Bergen. Doch der Geliebte kommt vom morgendlichen Schwimmen nicht zurück.
Der Tod trifft S. völlig unerwartet und sie ist nicht bereit den Arzt zu rufen oder die Familie zu verständigen. Sie holt den Toten ins Haus, redet mit ihm, schläft bei ihm und setzt seinen Leichnam nach ein paar Tagen ins Auto, um ihn weiter bei sich zu haben. Sie kann ihn nicht gehen lassen. Sie schreibt Briefe an M.s ahnungslose Ehefrau und berichtet von ihrer großen Liebe und ihrem großen Schmerz.
Adeline Dieudonné: Bleib. Roman. Franz. Originaltitel: Reste. Übersetzt von Sina de Malafosse. 256 Seiten. DTV Verlagsgesellschaft 2024
Dieser Literaturtipp wurde erfasst am 06.07.2024 um 21:44 Uhr.
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